2023 Das Schulsystem in Uganda
Die allgemeine Schulpflicht ist in Uganda zwar gesetzlich verankert, aber vielen Kindern und Jugendlichen ist die Möglichkeit einer guten Schulbildung verwehrt.
Die ugandische Regierung hat in den letzten Jahren (auf dem Papier) die Schulgebührenbefreiung für den primären Bildungssektor durchgesetzt. Allerdings sind diese Schulen zumeist nicht in der Lage, eine solide Bildung zu vermitteln. Ein Großteil der Lehrer ist nicht ausreichend ausgebildet und schlecht oder unregelmäßig bezahlt. Geld für Schulmaterialien ist nicht vorhanden und somit gibt es oft weder Schulbücher noch Stifte und Hefte für die Schüler. Es kommt hinzu, dass viele Eltern kein Geld haben um die Schuluniform für ihr Kind zu kaufen. Waisenkinder haben da schon gar keine Chance.
Der Schultag ist für die Schüler in Uganda recht lang. Es werden Wege von mehr als einer Stunde zurückgelegt, um zur Schule zu gelangen. Der Unterricht beginnt um 8.00 Uhr und Schüler der höheren Klassen müssen oft schon eine Stunde früher dort sein, um noch zu lernen. Unterrichtsende ist zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Zu Hause muss dann die Schuluniform gewaschen und die Schuhe geputzt werden. Nach Erledigung der Haushaltsaufgaben werden Schularbeiten gemacht und zu Abend gegessen
In einem Land wie Uganda, in dem die Hälfte der Bevölkerung unter 14 Jahre alt ist, kommt dem Schulsystem ein besonderer Stellenwert zu. Doch dieses gleicht einer Pyramide mit einer breiten Basis, die aber noch oben hin sehr schnell sehr viel enger wird. Die Einschulungsraten im Sekundarbereich liegen gerade noch bei 15 %. Nur eine verschwindende Minderheit erreicht die Spitze des Ausbildungssystems und kann auf die Universität gehen.
Das Schuljahr ist in 3 Teile (Terms) aufgeteilt und endet Anfang Dezember.
Nach jedem Term wird ein Zeugnis erteilt, das 3. Zeugnis, im Dezember entscheidet über die Versetzung. Das Schulgeld muss zu Beginn jeden Terms bezahlt werden.
Woraus besteht die Schuluniform?
Die Schuluniform in der Primary School besteht bei Jungen aus einem Hemd und einer Shorts, bei Mädchen aus einem Rock zu dem eine Bluse getragen wird. In der Secondary School tragen die Mädchen Rock oder Kleid mit Bluse, die Jungen eine lange Hose und ein Hemd. Dazu kommen ein paar feste schwarze Schuhe.
Da die Kinder in jungen Jahren schnell wachsen, brauchen sie - vor allem in der Grundschulzeit – fast jährlich neue Schulkleidung.
Das Schulsystem im Überblick:
Nursery (Kindergarten)
-Dauer: 3 Jahre
-Alter: ab 3 – 6 Jahre.
Kindergärten sind nicht flächendeckend, in vielen Gegenden, speziell in entlegenen ländlichen Gebieten gibt es keinen Kindergarten.
Primary (Grundschule):
-Dauer: 7 Jahre
-Alter: ab 6 – 13 Jahre
-Schulgebühren: offiziell frei
-Abschluss: PLE (primary leaving examinations), berechtigt zum Besuch der Secondary.
Secondary:
-Dauer: 6 Jahre (4 Jahre Mittelschule, 2 Jahre Oberschule)
-Alter: 13-19
-Schulgebühren: zwischen 5 - 90 € (staatliche Schulen)
Abschluss:
-O-level nach 4 Jahren (S4);
-A-level nach weiteren 2 Jahren. Abschluss: UACE („Uganda Advanced Certificate of Education”), berechtigt zum Besuch einer Universität.
Schulpflicht:
Grundsätzlich besteht seit 1997 Schulpflicht (primary school), jeder Einwohner hat (theoretisch) Anspruch auf 7 Jahre Unterricht.
Grundsätzliche Probleme des Schulsystems:
-Hohe Schülerzahlen: 80-120 Schüler/Klasse sind keine Seltenheit.
-Oft schlechte Ausbildung der Lehrer
-Niedrige Lehrergehälter: bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 50 – 80 €/Monat lässt die Motivation der Lehrer zu wünschen übrig, was sich wiederum in einer schlechten Qualität des Unterrichts niederschlägt.
-Schulgebühren : Schulgebühren und Unterrichtsmaterialien sind für die meisten ugandischen Familien unerschwinglich
-Erreichbarkeit: Oft sind Schulen, vor allem in ländlichen, entlegenen Gebieten, nur mit einem stundenlangen Fußmarsch zu erreichen.
-Infrastrukturelle Probleme: Oftmals schlechter Zustand der Schulgebäude, desolate Ausstattung und kaum Materialien zur Abhaltung eines normalen Unterrichts vorhanden.



